Das Protektorat Böhmen und Mähren war während des Zweiten Weltkriegs von 1939 bis 1945 ein von Deutschland besetztes Gebiet, das aus den historischen Ländern Böhmen und Mähren im heutigen Tschechien bestand.
Das Protektorat wurde nach dem Münchner Abkommen von 1938 geschaffen, in dem Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich die Besetzung und Annexion des Sudetenlandes durch Deutschland akzeptierten. Nach der deutschen Besetzung des Rests der Tschechoslowakei im März 1939 wurde das Protektorat gebildet.
Das Protektorat wurde von einem Reichsprotektor, anfangs Konstantin von Neurath und später Reinhard Heydrich, als deutscher Vertreter regiert. Der tschechische Präsident Emil Hácha wurde zum sogenannten Staatspräsidenten des Protektorats ernannt, behielt jedoch nur noch eine symbolische Rolle.
Während der deutschen Besatzung wurde das Protektorat Böhmen und Mähren wirtschaftlich ausgeplündert und die tschechische Bevölkerung unterdrückt. Zwangsarbeit, Deportationen, Verhaftungen und Hinrichtungen waren an der Tagesordnung. Es fanden auch zahlreiche Razzien statt, um jüdische Bürger zu verhaften und in Konzentrationslagern zu deportieren.
Im Mai 1945 endete das Protektorat mit der Befreiung durch die Alliierten und der Wiederherstellung der Tschechoslowakei. Viele der Kollaborateure und Kriegsverbrecher wurden nach dem Krieg verhaftet und vor Gericht gestellt.
Heute erinnern zahlreiche Denkmäler, Gedenkstätten und Museen in Tschechien an die Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren, um an die Opfer und den Widerstand gegen die Besatzung zu erinnern.
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